Therapie
Im Rahmen meiner langjährigen ambulanten Tätigkeit habe ich die unterschiedlichsten therapeutische Ansätze, Verfahren sowie Therapieschulen durch Aus- und Weiterbildungen kennengelernt und einzelne Inhalte in meine therapeutische Arbeit integriert.
Die Verhaltenstherapie (VT) beinhaltet unterschiedliche Verfahren. Hierzu gehören u.a. Konfrontationsverfahren, kognitive Ansätze und operante Verfahren. Allen gemeinsam steht die "Hilfe zur Selbsthilfe" für den Patienten im Mittelpunkt. Damit bekommt der Patient Methoden für die aktuellen Probleme zur Verfügung gestellt mit denen er / sie künftig den Alltag und Beziehungen besser gestalten kann und so zu einem stärkeren Wohlbefinden gelangt. Die VT geht von der Annahme aus, dass problematisches Verhalten, Einstellungen und inadäquate Bewältigungsstrategien (kann sich in Form von krankheitswertigen Störungen äußern) durch Lernerfahrungen, meist in der Kindheit und Jugend, erworben bzw. verinnerlicht werden und daher unter anderen Kontextbedingungen auch wieder veränderbar sind. Hierbei bedarf es zunächst dem Verständnis jener Bedingungen, die zu den entsprechenden Verhaltensmustern, Einstellungen und Gefühlen geführt haben und diese weiter aufrecht halten. Die befriedigenden Möglichkeiten der Veränderung werden mit dem Patienten gemeinsam geplant und im unmittelbaren Alltag geübt. Dabei wird insbesondere auf die Fähigkeiten und Stärken, die der Patient bereits mitbringt, eingegangen.
Die Schematherapie (Jeffrey Young, New York), die eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie ist, verbindet Elemente verschiedener Therapieschulen (u.a. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch orientierte Therapie, Gestalttherapie) zu einem Therapiemodell. Anliegen der Schematherapie ist es mit den emotionalen Strukturen, die wir seit unserer Kindheit verinnerlicht haben und die unser Verhalten unbewusst steuern, zu arbeiten (E. Roediger, Schematherapeut und Ausbilder in Schematherapie, Frankfurt).
Unser Gehirn und unser Körper sind untrennbar mit einander verbunden – nicht nur anatomisch, sondern auch durch ihre gemeinsame Entwicklungsgeschichte. Da im Laufe des Lebens gemachte prägende Erfahrungen immer auf beiden Ebenen – im Gehirn und im Körper – strukturell verankert sind, bleibt jede psychotherapeutische Intervention, die den Körper nicht mit einbezieht, nur eine Teilbehandlung (G. Hüther, Prof. f. Neurobiologie, Universität Göttingen). Die Körperpsychotherapie ist darum bemüht, sich zwischen dem körperlichen und psychischen Pol therapeutischer Exploration hin und her zu bewegen und diese zu integrieren (G. Marlock, Frankfurt u. H. Weiss, USA).
EMDR ist eine effektive Behandlungsmethode für Menschen, die an den schwer beeinträchtigenden Folgen einer seelischen Traumatisierung (z.B. Missbrauch, Krieg, Vergewaltigung, Belästigung, Unfall, etc.) und/oder Traumafolgestörungen leiden.
Die Arbeit in der ambulanten Therapie fordert vom Patienten eine aktive Mitarbeit und damit die Bereitschaft, sich zu zeigen und zu öffnen, die eigenen Überzeugungen und Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen, neues Verhalten im Alltag zu erproben und Hausaufgaben wie Lesen von Informationsmaterial, Literatur, Tagebuch führen, etc. zu tätigen. Manchmal ist auch eine medikamentöse Behandlung parallel zur ambulanten Therapie notwendig. Dies wird mit dem Patienten/der Patientin im Einzelfall besprochen. Auch die Einbeziehung des Partners oder der Familie ist manchmal hilfreich oder erforderlich.